Hier ist das Bindegewebe unter der Blasenbasis in der Mittellinie defekt, der Blasenboden wölbt sich "sanduhrförmig" in den Defekt hinein und drückt sich so in die Scheide, deren Querfältelung aufgehoben wird.
Die gesamte bindegewebige Blasenbasis ist auf meist beiden Seiten im Bereich ihrer seitlichen Verankerung am Beckenbodenmuskel gelockert oder ausgerissen. Die Querfältelung ist hier erhalten.
Dadurch dass der Boden der Blase unter dem Ausgang (Blasenhals) steht und die Flüssigkeit nach unten drückt, besteht ein Restharnrisiko .
Die Gebärmutter (wenn sie entfernt wurde ist es das Scheidenende) senkt sich mehr oder weniger tief in die Scheide. Der Vorgang schreitet kontinuierlich fort, bis schließlich das gesamte Organ vor den Scheideneingang austritt (Totalprolaps).
Das Bindegewebe zwischen Scheidenhinterwand und Enddarmvorderwand ist überdehnt oder eingerissen (Geburt!). Der dort zur Ausscheidung lagernde Stuhl drückt in die "falsche" Richtung, es kommt zu starker Eindickung (Schafskötel) und/oder erschwerter Austreibung, die bisweilen manuell unterstützt werden muss.
Häufig treten vordere Enterozelen nach Gebärmutterentfernung und Formen der hinteren Scheidenstumpffixierung (sog. Amreich-Richter-OP oder Sakropexieformen) auf. Das Dünndarmpaket drückt sich zwischen Scheidenvorderwand und Blasenboden und verursacht oftmals vorzeitigen Harndarang.
Bei der hinteren Enterozele drückt sich das Dünndarmpaket zwischen Scheidenhinterwand und Enddarmvorderwand nach unten und belastet des Beckenboden damit zusätzlich. Sie ist oft kombiniert mit der Rektozele und führt zu einer Störung der Stuhlpassage von oberen in den unteren Enddarm (Ampulle). Daraus resultieren mehrere Entleerungen kleiner Mengen.
Senkungsformen treten oftmals in Kombination auf. Druck nach unten, scheuern in der Unterwäsche, Beschwerden durch das belastungsabhängige, gegen Abend oftmals zunehmende Druckgefühl, ziehende Schmerzen in Leisten, Schamlippen oder Rücken und Probleme beim Geschlechtsverkehr sind nicht immer abhängig vom Ausmaß. Dieses wird in Grad 1-3 eingeteilt, je nachdem, wie ausgeprägt der Senkungszustand der einzelnen Komponenten (in den einzelnen Kompartimenten) ist.
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